Spreefeuer 2016 - Der Jahresrückblick


Sonnabend, 31.12., auf dem Weg zu Freunden, um den Jahresausklang zu verbringen; der Zug ist noch eine Weile unterwegs. Zeit für einen Jahresrückblick auch an dieser Stelle und aus unser - wie immer ganz eigenen - Perspektive.

In der vernetzen Welt war in den letzten Tagen und freilich auch schon davor vom "Arschl***jahr" die Rede. In der Tat kann man mit vielen Entwicklungen der letzten 12 Monate kaum zufrieden sein. Einige geben sogar Anlass zur Besorgnis. Viel ist auch darüber geschrieben worden, wieviele Persönlichkeiten uns im Jahr 2016 verlassen haben. Auch persönliche Verluste sind nicht ausgeblieben. Die andere Seite der Medaille, nämlich die mit den erfreulichen Ereignissen ist gefühlt schon ziemlich arg in den Hintergrund getreten. Es fällt zugegebenermaßen auch den meisten bei uns schwer, sich dem Positiven zu widmen.

Unversucht darf man es aber nicht lassen. Schon gar nicht hier an dieser Stelle und im Zusammenhang mit dem Club. Die Bilanz ist sportlich gesehen nämlich blendend: Im Sommer zum Abschluss der Premierensaison im gesamtdeutschen Profifußball gab es neben dem letztlich ungefährdeten Klassenerhalt sogar die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal zu bejubeln. Und nach holprigem Start bietet auch die Jahresabschlusstabelle in diesem Jahr einen sehr erfreulichen Eindruck. Die abertausenden Kilometer auf den Autobahnen und Schienen der Republik haben sich ingesamt also gelohnt. Das macht Appetit auf mehr.

Zu meckern (und zu staunen) gab’s freilich auch. Schließlich ist man ja Magdeburger. Die Diskussionen um die vormals "Ausgliederung" genannte "Neustrukturierung" sind - jedenfalls nach unserer Wahrnehmung - am Ende in vernünftige Bahnen gelenkt, wiewohl der Ausgang noch immer völlig offen ist. Das unter dem Stichwort "Hüpfverbot" (Oder gibt’s so etwas gar nicht, Herr Oberbürgermeister?) bekannt gewordene Statikproblem im HKS hat dem Club und der Stadt ungewollte Prominenz in der bundesweiten Fachpresse eingebracht. Nach dem anfänglich etwas unglücklich wirkenden Hin und Her wollen wir aber hoffen, dass sich auch hier eine vernünftige Lösung finden lässt. Aus Sicht der Fanszene wird dabei sicher die Frage, ob und wie sich der eigene - legitime - Wunsch nach schneller und nachhaltiger Verbesserung mit dem - ebenfalls legitimen - Wunsch der öffentlichen Hand nach sparsamen Lösungen vereinbaren lässt, die spannendste sein. Vielleicht hilft nur die Erkenntnis, dass beide Seiten am Ende des Tages im selben Boot sitzen. Bis dahin bleibt nicht viel mehr als Geduld und Kreativität. Beide Fähigkeiten hat der gemeine Clubfan in der Vergangenheit allerdings schon ausgiebig zur Schau gestellt. Es kann also klappen.

Ein anderes Ereignis hat ebenfalls für unbeabsichtigte bundesweite Aufmerksamkeit gesorgt: Der Tod von Hannes. Da wir ihn nicht persönlich kannten, ist das mit der Einordnung so eine Sache. Betroffenheit und Erschütterung haben die Geschehnisse aber natürlich trotzdem ausgelöst. Keiner von denen, die dabei waren, kann und wird wirklich Wert darauf legen wollen, solche Momente wie vor den Spielen in Erfurt und zu Hause gegen Chemnitz und die Vizelandeshauptstadt nochmal erleben zu wollen. Das bis dato besonnene Auftreten der Clubfans und die Anteilnahme, die wir in vielen Stadien erfahren haben helfen aber sicher dabei, im Blick zu behalten, worum es beim Fußball eigentlich gehen sollte. Und Dank des ebenso beeindruckenden wie beklemmenden Auftritts von Hannes’ Bruder im HKS dürfte jedenfalls zumindest kein Zweifel mehr darüber bestehen, was auf alle Fälle nicht dazugehört. Und vielleicht ist das sogar die beste Nachricht dieses insgesamt durchwachsenden Jahres 2016.

Neben dem obligatorischen - und dennoch ernst gemeinten! –-Dank an alle Freunde und Mitstreiter von Spreefeuer bleibt zum Abschluss der Gruß an alle Leser (Wir wissen, es gibt euch noch!) dieser Seite. Wir sehen uns und hoffen inständig, auch im nächsten Jahr viel Freude mit dem Club haben zu können!

BWG
Der Präsident


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